In diesem Format, dem 7-Tage-Gründertagebuch, begleiten wir das studentische Start-up-Team bestehend aus Frederic Watanabe, Kevin Urschenk und Muhammed Döngel. Die drei 23-und 24-Jährigen haben eine eigene Unternehmensidee entwickelt: Sie wollen ein digitales Personal-Tool anbieten, das auf das Berufsfeld der Ergo-, Physiotherapie und Logopädie zugeschnitten ist und die administrativen Tätigkeiten in diesen Bereichen vereinfachen soll.
Doch bis das an den Start gehen kann, ist es noch ein weiter Weg. Von der Teambildung bis zum finalen Pitch – ihr seid mit dabei. Doch wer sind die drei Gründer eigentlich? Frederic, Muhammed und Kevin kennen sich bereits aus der Schulzeit, haben damals gemeinsam ihren Abschluss gemacht. Frederic hat sich danach für den Studiengang Wirtschaftswissenschaften an der TU Dortmund entschieden, Muhammed und Kevin absolvieren derzeit ihren Master in Elektrotechnik an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen. Vor allem Kevin hat mit seinem Studiengang sein Hobby Elektronik aufgegriffen und sich dabei weitergebildet. Neben Elektronik gehören jedoch auch Unternehmungen in der Natur und Sport zu seinen Interessen. Sport ist eine Gemeinsamkeit aller drei Gründer: Frederic zählt neben Reisen, Lesen und Musik hören auch Fußball und das Training im Fitnessstudio zu seinen Freizeitbeschäftigungen. Und auch Muhammed gibt an, dass er sich beim Indoor und Outdoor...
Frederic Watanabe, 24
Geschäftsführer im Team
Wirtschaftswissenschaften
Reisen, Lesen, Sport
Muhammed Döngel, 23
Programmierer im Team
Master Elektrotechnik
Bouldern, Kunst, Kultur
Kevin Urschenk, 24
Programmierer im Team
Master Elektrotechnik
Sport, Natur, Elektronik
Mit ihren verschiedenen Interessen und Studienschwerpunkten ergänzen sich die Gründer in vielen Bereichen. Die beiden Elektrotechniker Kevin und Muhammed sind für die Programmierung der Tools verantwortlich. Sie arbeiten dabei als Tandem, ergänzen und wechseln sich beim Programmieren also ab. Frederic hat als Wirtschaftswissenschaftler seinen Studienschwerpunkt auf Gesundheitsökonomik und Personalentwicklung gelegt. Aufgrund seiner wirtschaftlichen Kenntnisse übernimmt er im Team die Rolle des Geschäftsführers. Außerdem kümmert er sich um die Entwicklung eines Geschäftsmodells für die Unternehmensidee. Dazu zählen Analyse, Marketing und Controlling, unter anderem aber auch das Knüpfen von Partnerschaften und die Finanzierung durch Stipendien oder andere Quellen. Den drei Gründern ist es wichtig, dass es in ihrem Team keine Hierarchieebenen gibt, alle gleichberechtigt sind. „Wir möchten eine offene Diskussionskultur haben. Jeder soll sagen können, was er denkt und für richtig hält“, erklärt Frederic Watanabe. Nur dadurch würden sie verschiedene Sichtweisen erhalten, die bei weiteren Entscheidungsprozessen helfen. In ihrem Team werden außerdem die unterschiedlichen Kompetenzen aller anerkannt und wertgeschätzt. „Jeder Projektteilnehmer ist wichtig in seinem Bereich“, fasst Muhammed zusammen. Bei Themen, bei denen sich einer besonders gut auskennt, darf er die Verantwortung und Entscheidungsmacht übernehmen. Die anderen vertrauen ihm dann dabei. Gegenseitiges Vertrauen sei allgemein in einem Team eine der Grundvoraussetzungen für eine gute Zusammenarbeit, sind sich die Gründer einig. Falls die Aufgabenverteilung nicht direkt klar ist, wird demokratisch entschieden. Man könne bei ihrer Arbeitsweise im Ganzen überspitzt von einer Technokratie sprechen, so Frederic. Das bedeutet, dass ihre Handlungen alle auf technischem Wissen aufbauen sollen.
Doch ein gegenseitiges Vertrauen und eine eingespielte Zusammenarbeit müssen erstmal entstehen. Bei Frederic, Kevin und Muhammed ist das ganz natürlich gewachsen, wie sie sagen. „Wir sind schon so viele Jahre befreundet, sind zusammen durch Situationen gegangen und haben unseren Abschluss gemeinsam gemacht. Da sind wir natürlich zusammengewachsen“, erzählt Kevin. Teambuilding-Maßnahmen wie Ausflüge in Kletterparks oder einen Escape-Room bräuchten die drei daher eigentlich nicht. Trotzdem treffen sie sich auch abseits der Arbeit gerne. „Wir treffen uns nicht nur, um zusammen zu arbeiten. Wir sind noch ganz normale Freunde, die auch gerne mal anderen Aktivitäten nachgehen“, grinst Frederic.
Für den Aufbau des perfekten Teams haben die Gründer jedoch trotzdem ein paar Tipps. Wichtig sei, dass die Teammitglieder unterschiedliche Stärken und Schwächen hätten, sodass man sich gegenseitig unterstützen und helfen könne. Außerdem sollte das Vertrauen da sein. Wenn nicht natürlich gewachsen, dann eben durch Teambuilding-Techniken. Und im Team sollte jeder motiviert sein, seinen Teil beizutragen. Es sollte nicht alles an einer Person hängen bleiben.
Wie das perfekte Team in der Theorie aussieht und welche Ziele und Methoden es beim Teambuilding gibt, erfahrt ihr in den Infokästen.
Alles rund um die Geschäftsidee der Gründer und Tipps, wie auch ihr eure eigene Unternehmensidee entwickeln könnt, erwarten euch im nächsten Teil unserer Serie!
Wie sieht das perfekte Team aus?
Die Psychologin Meredith Belbin hat in den 80er-Jahren ein Modell, die Typen-Theorie, aufgestellt, nach dem in einem Team möglichst alle ihrer neun entwickelten Rollentypen vertreten sein sollten.
Diese sind:
Der Erfinder: Ideenfindung, kreative und unkonventionelle Denkansätze
Der Wegbereiter: Kommunikation, knüpft neue Kontakte
Der Koordinator: bringt Entscheidungen voran
Der Macher: will Schwierigkeiten überwinden, kann unter Druck gut arbeiten
Der Beobachter: realistisch, strategisch, analytisch
Der Teamworker: schlichtet Unstimmigkeiten, kooperativ
Der Umsetzer: setzt Pläne um, zuverlässig, effektiv, diszipliniert
Der Perfektionist: will keine Fehler machen und perfekte Ergebnisse abliefern
Der Spezialist: ausgeprägtes Fachwissen in seinem Bereich, gibt viel Input
Im letzten Teil des 7-Tage-Gründertagebuchs haben wir euch das studentische Start-up-Team Frederic, Kevin und Muhammed vorgestellt. Die Drei entwickeln ein digitales Personal-Tool, das im Berufsfeld der Ergo-, Physiotherapie sowie in der Logopädie eingesetzt werden und dort die administrativen Tätigkeiten vereinfachen soll. Wie sie darauf gekommen sind und ihre Gründungsidee aufgebaut haben, erfahrt ihr im heutigen Teil der Serie.
Es gibt verschiedene Herangehensweisen und Methoden, um eine Idee für ein Unternehmen zu finden. Doch nur selten entstehen diese Ideen, weil sich jemand direkt vornimmt, ein Start-up zu gründen. Ganz ohne Plan, worum es dabei gehen soll. Oft sind es Alltagssituationen oder Probleme, für die es noch keine gute Lösung zu geben scheint, die zu solchen Ideen führen. So auch bei dem Gründerteam.
Seid gespannt auf die zweite Phase.
„Wir sind ehrlicherweise eher in unsere Gründungsidee reingestolpert“, gibt Frederic zu. „Eigentlich hat alles damit angefangen, dass ich auf der Suche nach einem Thema für meine Bachelorarbeit war“, ergänzt Muhammed. Er wollte sich für die wissenschaftliche Arbeit damals gerne mit dem Bereich Physiotherapie beschäftigen. Aus diesem Grund ist er auf Frederic zugegangen, da dessen Vater ein eigenes Praxisnetz leitet. In Gesprächen mit dem Praxisnetz Watanabe, die Frederic und Muhammed gemeinsam geführt haben, ist ihnen aufgefallen, dass in der Physiotherapie, aber auch in der Ergotherapie und Logopädie fast keine Programme existieren, die die therapeutische Arbeit unterstützen und den Aufwand verringern. Dies war die Geburtsstunde der Unternehmensidee. „Wir sind nach den Gesprächen zu dem Entschluss gekommen, dass wir die Urlaubsplanung im Therapiebereich digitalisieren möchten“, erzählt Frederic. Daraus sind auch weitere Ideen entstanden, die letztendlich zum Personal-Tool geführt haben. Und wie ist Kevin dabei zum Teil des Teams geworden? „Nachdem die erste Idee für das Produkt feststand, haben mir Mo und Frederic, die ich aus unserer gemeinsamen Abiturzeit kenne, von dem Tool erzählt. Ich war von der Gründungsidee direkt überzeugt“, erinnert sich Kevin.
Ein fortlaufender Prozess
Doch wie genau sieht die Gründungsidee eigentlich aus? Wie schon erwähnt, handelt es sich um ein Personal-Tool für den Bereich Ergo-, Physiotherapie und Logopädie, das die administrative Arbeit verringert. Beinhalten soll es eine elektronische Patientenakte sowie andere Funktionen wie eine digitale Urlaubsplanung mithilfe einer Datenbank, eine Fortbildungsplanung sowie ein digitales Fahrtenbuch. Das ist zumindest der aktuelle Stand. Richtig abgeschlossen ist die Ideenentwicklung allerdings nie, wie Frederic verrät: „Die Ideenentwicklung ist ein fortlaufender Prozess. Durch äußere Einflüsse und Entwicklungen, wie zum Beispiel die jetzige Corona-Krise, aber auch durch neue Einfälle können Ideen verändert oder optimiert werden.“ Mit ihrem Start-up hätten die Drei dabei einen großen Vorteil gegenüber gestandenen Unternehmen, da sie aufgrund ihrer flexiblen Strukturen die Möglichkeit haben, schnell auf Situationen zu reagieren. Und auch vermeintliche Fehler und Niederlagen auszugleichen. „Es ist ein Lernprozess, alles bringt einen weiter und hilft einem, sich von der ersten Idee zu seinem finalen Ziel hin zu entwickeln“, fasst Frederic zusammen. Wichtig sei außerdem, seine eigenen Vorstellungen nicht als einzig richtigen Weg zu sehen, sondern offen für Veränderungen und andere Meinungen zu sein.
Eine Idee zu haben ist nicht so schwer – da sind sich die Drei einig. Schwierig sei die Einbettung des Marketings, die wissenschaftliche und qualitative Auseinandersetzung mit dem Thema sowie das Produkt so zu entwickeln, dass es optimal auf den Kunden abgestimmt ist. Eine große Rolle dabei spielt auch der Businessplan und das konkrete Geschäftsmodell. Wie das aussieht und welche Leistungen, Förderungen und Alleinstellungsmerkmale es beim Start-up unseres Gründerteams gibt, erfahrt ihr neben vielem Weiteren im nächsten Teil des Gründertagebuchs.
Hat dieser Teil des Formats euer Interesse geweckt? Könnt auch ihr euch vorstellen, ein Start-up zu gründen, habt aber noch keine konkrete Idee? Oder wollt ihr wissen, wie ihr eure Geschäftsidee überprüfen und weiterentwickeln könnt? Dann schaut doch mal in unseren Infokasten.